Wir bringen deinen Lieblingsmoment zum Leuchten
Kreativ von zuhause?
So begegnen wir dem Home-Office-Blues.
Ralf „Boro“ Borowiak hat zusammen mit Siegfried „Siggi“ Ziehe borowiakziehe gegründet und kümmert sich um den kreativen Output der Agentur. Mit viel gegenseitigem Vertrauen und ohne strenge Regeln kreieren die bozi-Mitarbeiter*innen in Teams Konzepte, Logos, Markenwelten, Webseiten und Prints. Mit dem kreativen Arbeiten von den heimischen Remote-Schreibtischen musste sich die Agentur mal eben schnell neu erfinden. Oder auch nicht?
Hat die Pandemie viel in eurem Teamwork verändert?
Klar. Und es kam alles sehr plötzlich. Auslöser war eine Begegnung mit einem Virus unter den Mitarbeiter*innen. Schnelltests gab es noch nicht und die Angst war groß. Wir haben am selben Tag noch entschieden, alle ins Home-Office zu wechseln, ohne richtig zu wissen, ob das klappen könnte. Nervig waren dabei die technischen Hürden, die iMacs zu schleppen, die Verbindungsqualität von zuhause, der zentrale Datenserver, die riesigen Bilddaten. Auch das „wie kommuniziert man am Besten“? Täglich? Mit welchen Tools? Das hatte man aber alles schnell in die Wege geleitet. Geholfen haben unsere bereits gut eingeführte interne Kommunikationsplattform Slack, unsere cloudbasierte Datensicherung, die wir kurzerhand zu unserem Datenserver umbauten. Was sich nicht verändert hat, sind unsere Skills, dass wir uns alle kannten, uns gegenseitig vertraut und füreinander eingesetzt haben. Und das war unsere Versicherung für die Zukunft.
Mussten eure Kund*innen leiden?
Hoffentlich nur sehr wenig. Es hat sich bei uns alles sehr schnell zurechtgerückt. Die Kund*innen hatten ja aber auch ähnliche Probleme und man saß in einem gemeinsamen pandemischen Boot. Ich glaube, diese Telefonie-Probleme sind bis heute in keinem Unternehmen zufriedenstellend gelöst. Die Qualität unserer Arbeit war aber ungebrochen. Oft halfen sogar die Selbst-Erfahrungen mit Home-Office bei den Kommunikationslösungen für unsere Kund*innen.
Nutzt ihr Home-Office heute noch?
Ja! Aber der Wunsch nach gemeinsamen Arbeiten ist sehr stark. So ist wieder ein Großteil der Mitarbeiter*innen zurück in der Agentur. Das gestalten wir hier sehr offen. Wenn zuhause wichtige Themen wie Kinderbetreuung, neue Küche wird geliefert, Coronaerkrankung … aufschlagen, dann wird auch schon einmal von zuhause gearbeitet. Und das klappt bei uns sehr gut.
„Was sich nicht verändert hat, sind unsere Skills, dass wir uns alle kannten, uns gegenseitig vertraut und füreinander eingesetzt haben.“
Wie führt man ein Kreativteam, das zuhause sitzt?
Motivation durch Wertschätzung, Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse – hört sich alles gut an, ist auf jeden Fall Kommunikation. Zusammensetzen ist wichtiger, Brainstorms initiieren (offline/online), mehr gemeinsam entwickeln, Lust auf Treffen machen, gemeinsam Grillen, mal einen Nachmittag zusammen verbringen. Ich bin mir sicher, dass sich dazu mit der Zeit ein hervorragendes System ganz von alleine entwickelt. Sowohl technisch als auch menschlich. Arbeit integriert sich dabei allerdings mehr und mehr in das private Leben … hier bekommt man mehr mit und man muss offen und ehrlich miteinander umgehen. Ganz schwierig ist die Integration von neuen Mitarbeiter*innen. Gesten, Tonfall, Spontanität gehören zum Kennenlernen, das Abschauen auch, „wie löst du das Problem“ … das passiert alleine zuhause nicht. Deshalb freue ich mich im Moment darüber, dass man wieder zusammensitzt (auch wenn immer wieder unterbrochen), denn das trägt ja auch zum Spaß bei der Arbeit wesentlich bei. Und der ist so unendlich wichtig.
Arbeitest du selbst von zuhause?
Im Moment nicht. Die Erfahrungen während der Home-Office-Zeit schrecken mich noch etwas ab. Es entstand bei mir so ein sich immer selbst wiederholender Homeoffice-Blues. Die Abwechslung (zumindest in Sachen Gestaltung/Ideenfindung) fehlte total. Man greift immer wieder in dieselbe Kiste, denkt immer mit denselben Parametern … das macht einsam und ideenlos. Es fehlen Impulse und Dazwischenrufe. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich in Zukunft aufgabenabhängig auch mal zuhause denke oder schreibe.